Hallo ihr Lieben,

gestern hatten wir ja das Thema loslassen. Und heute Morgen beim Laufen im Wald konnte ich gleich damit üben bzw. ich wurde konfrontiert mit dem Loslassen.

Was ich heute fühlte, möchte ich gerne mit euch teilen.

Nach dem Laufen gehe ich normalerweise an einen Platz, an dem ich besonders die Kraft des Waldes wahrnehmen kann. Da berühre ich mit meinen Händen den Waldboden und rieche das Moos. Es duftet nach dem Regen letzte Nacht besonders intensiv, ich lehne mich an Bäume oder umarme sie und lausche in die Natur… Ich habe an diesem Platz auch einen Baum, mit dem ich schon seit vielen Jahren eine besondere Verbindung aufgebaut habe.

 

 

Ich lief heute Morgen an meinen Kraftplatz und sah wie ringsherum die riesigen Bäume abgeholzt da lagen. Ich kam leider gar nicht zu „meinem Platz“ durch, da ich nur gefällte Bäume sah.

Mich überkamen sogleich Gefühle wie Wut, im Sinne von: „Das können die doch nicht machen“. „Was fällt denen überhaupt ein“. Auch Traurigkeit nahm ich wahr. Warum genau diesen für mich ganz „besonderen Baum“…

…Ich atmete ganz sanft und ließ diese Gefühle hochkommen. Ich spürte wie mein Atem mich nach einiger Zeit mehr beruhigte und mir Kraft schenkte. Und in der Stille nahm ich sehr schnell das Gefühl des Friedens in mir wieder wahr.

 

Das Vergehen und daraus das Neue
entstehen lassen ist ein lebendiger Rhythmus des Lebens wie das Ein- und Ausatmen.

 

Die leise und präsente Stimme meiner Seele in mir sagte: Stell dir nur mal vor, es würden alle Menschen ewig leben, dann würdest du und alle anderen Menschen in deiner Umgebung nicht existieren können. Es müssen Menschen sowie Bäume sterben, damit etwas Neues noch nie dagewesenes zum Vorschein kommen kann.

Ich erkannte, dass wir im Außen absolut nichts festhalten können. Alles unterliegt dem Gesetz des Entstehens und Vergehens. Sehr häufig machen wir uns abhängig von äußeren Dingen, Menschen oder Situationen und beginnen zu leiden, wenn sie nicht mehr da sind.

Natürlich kommt es immer auf die Bedeutung an, die wir einer Sache oder einem Menschen geben.

Ich kann nicht beurteilen, was du als wertvoll bezeichnest, aber fakt ist, dass alle äußeren Formen sich irgendwann verabschieden.

Das liebevolle, das mir heute wieder bewusst geworden ist, dass alle äußeren Formen vergänglich sind und irgendwann sterben müssen. “This is life“.

Aber das unvergängliche ewige Bewusstsein in uns ist absolut unantastbar. Wir können auf einen Schlag alles verlieren wie unseren Ruf, Geld, Haus, Partner, Kinder, liebe Menschen, Bäume, äußere Kraftorte, ja sogar unser Leben.

Aber was wir in uns entdecken können, wenn wir den Mut haben uns darauf einzulassen ist diese Nichtform von Lebendigkeit und Dynamik in unserem Inneren. Deine innere Quelle, deinen Kraftort im Inneren. Diese Liebe in Form deines Seins kann dir keiner wegnehmen.

 

Aus dieser Fülle von Lebendigkeit in uns
haben wir die Möglichkeit
das Neue im Außen
entstehen zu lassen.

 

Es ist dein Leben, was du aus deinem Inneren heraus zum Blühen bringen darfst. Immer wieder neu. Das Leben ist für dich gedacht bzw. für dich angerichtet und liebt dich bedingungslos.

In diesem Moment der Bewusstwerdung können wir inneren Frieden schließen mit dem Leben so wie es sich nun mal zeigt und wir erkennen das Alles bereits aus einer liebevollen Harmonie und Ordnung geschieht bzw. schon vollkommen ist.

Von Herz zu Herz

Dein Stephan

Text und Foto: © Stephan Lang